Turnierbericht vom 26.10.2008 - von Meikel Weber

Am Turniertag war in Bad Godesberg Flohmarkt. Somit entbrannte um die Parkplätze in der Kurfürstenallee ein reger Kampf zwischen Schachspielern und Flohmarkt-Besuchern. Nachdem alle Schachspieler sich einen Parkplatz erkämpft hatten, konnte der Mannschaftskampf VdSF I - Troisdorf I beginnen.

Recht schnell wurden allen Brettern die Theorie-Duelle begonnen. An Brett 3 sah Alexander Kaganowski keine große Hoffnung mit Schwarz im Damenbauernspiel und willigte in Remis ein. An den anderen Brettern war es spannender. Jens Dehmel versuchte sich an Brett 1 mit Französisch und konnte den Gegner in eine seltene Nebenvariante locken. An Brett 2 verdarb Rainer Wagner einen Sizilianer. An Brett 4 konnte ich eine unübersichtliche Variante in Caro-Kann auf das Brett zaubern. An Brett 5 mühte sich Patrick Utler eine Nebenvariante im Holländer zu wiederlegen. An 6 gelang es Klaus Daniels nicht, einen schnellen schwarzen Gegenschlag abzuwehren. Die normalste Partie war wohl noch das Skandinavisch von Vladimir Antonioli an Brett 7. An Brett 8 kam unser Ersatzspieler Thomas Heitsch mit dem Colle-System unter Druck.

Zur Mitte des Kampfes standen wir doch an mindestens fünf Brettern schlecht bis sehr schlecht. Selbst wohlwollendste Partiebetrachtungen stimmten uns eher trübe. Allerdings hatte die Schachgöttin ein Herz für uns.

An Brett 7 konnte Vladimir seinen König rechtzeitig vor den Nachstellungen der gegnerischen Dame schützen und auf dem Weg noch schnell einen Bauern mitnehmen. Da brannte nichts mehr an. An Brett 4 hatte ich bald einen erklecklichen Zeitvorteil und konnte in bequemer Stellung meinem Gegner in seiner Zeitnot mehr Probleme stellen, als er lösen konnte. An Brett 5 konnt Patrick durch präzises Spiel einen schönen Punkt einfahren. Damit war es mit guten Nachrichten aber auch erst einmal vorbei. An 8 verlor Thomas und an 1 konnte Jens den eindringenden gegnerischen Kräften bald nichts mehr entgegensetzen und gab auf.

Positives gab es plötzlich von Brett 2 zu vermelden, wo Rainer sich im Turmenspiel doch sichtlich wohler fühlte als sein Gegner, dem es nicht mehr Gelang seine Bauern sauber gedeckt zu halten. Aus einem Turmendspiel mit Minusbauern entstand so plötzlich ein Turmendspiel mit Mehrbauer. Trotz der bekannten großen Remisbreite in Turmendspielen ist es gar nicht so leicht, am Ende auch theoretische Endspiele wirklich Remis zu halten. Rainer konnte diesen Umstand ausnutzen und verwandelte seinen Mehrbauern in einen Punkt.

Das Endspielglück weitete sich mittlerweile auch auf Brett 6 aus, wo es Klaus mit einem magischen Springer gelang eine verlorene Stellung remis zu halten.

So konnten wir den Kampf mit 5:3 für uns entscheiden. Zwischendurch hatte es bei weiten nicht so gut ausgesehen und wenn wir nicht zwei klar schlechtere Stellungen zu 1,5 Punkten gemacht hätten, wäre es auch nichts gewesen mit dem Mannschaftssieg. Für die nächsten Kämpfe müssen wir noch etwas zulegen. Das Glück wird uns nicht immer so gewogen sein.

Brett VdSF DWZ Troisdorf I DWZ Ergebnis
1 Jens Dehmel 2061 Eugen Haskelmann 2209 0-1
2 Rainer Wagner 2047 Michael Lütt 2050 1-0
3 Alexander Kaganowski 2051 Andreas Schwarz 1954 ½-½
4 Meikel Weber 1991 Ralf Froitzheim 1870 1-0
5 Patrick Utler 1941 Marcus Budzyn 1826 1-0
6 Klaus Daniels 1903 Ulrich Keßler 1909 ½-½
7 Vladimir Antonioli 1792 Uwe Spira 1844 1-0
8 Thomas Heitsch 1781 Robert Dieterle 1808 0-1