Turnierbericht vom 14.12.2008 - von Vladimir Antonioli

Am 5.Spieltag unserer Verbandsligastaffel hat die Erstvertretung unseres Vereins gegen die chronisch abstiegsgefährdete zweite Mannschaft aus Brühl mit dem denkbar knappsten Ergebnis verloren und damit die Gelegenheit versäumt, auf einem Spitzenplatz ins neue Jahr zu gehen.

Der Wettkampf begann aussichtsreich. Jens gewann am ersten Brett rasch die Oberhand und zwei Bauern. Nachdem seinem Gegner auch noch die Qualität abhanden kam, war der Ausgang unzweifelhaft. Auch an Brett 6 gab es Anlass zu Optimismus. Die gegnerische Dame hatte sich verirrt, so dass auch Klaus bald Material in überlegener Stellung gewinnen konnte. Für schlechte Nachrichten sorgte währenddessen der Verfasser. In einer mir vertrauten Eröffnung beschritt ich Abwege, um bei meinem jungen Gegner Verwirrung zu stiften. Der einzig verwirrte an diesem Brett war ich selbst. Meiner sträflichen Neigung folgend, allgemeine Erwägungen vor konkrete Varianten zu stellen, entschied ich mich für aktive Manöver am Damenflügel vor der Rochade. Folgerichtig wurde ich taktisch angezählt, quälte die verwüstete Stellung über die Zeitkontrolle und musste einsehen, dass die Gegenseite auf der Höhe war. Fast zeitgleich ging nach der Zeitkontrolle Torstens Partie am 8.Brett verloren. Nach Vervollständigung der Partieformulare blieb auf dem Brett für ihn eine Minusfigur und ein exponierter König. Man kann vorwegnehmen, dass damit für Brühl die jungen Ersatzspieler aus der Dritten die Matchwinner waren.

Beim Zwischenstand von 2-2 ergab sich folgendes Bild: Rainer spielte bei gleichem Material an Brett zwei auf Gewinn. Alexander hatte daneben eine Position, die keiner von uns richtig einschätzen konnte: Figur für zwei Bauern in komplizierter Stellung. Meikel wehrte sich in einem Turmendspiel mit zwei Minusbauern. Patrick knetete seinen Gegner in einem Turmendspiel mit „Plusdoppelfreibauern“ und besserer Stellung. Als die Partie von Alexander zu seinen Ungunsten kippte, blieb noch wage Hoffnung auf ein Unentschieden, da Meikels Gegner sich keine Blöße gab und etwas später zum 4-2 erhöhte. Patrick gelang noch der Anschlusstreffer, was leider nicht ausreichte. Rainer kämpfte bis fast zum Ende der Gesamtbedenkzeit um den vollen Punkt, musste am Ende aber doch ins Remis einwilligen.

Wenn man den bisherigen Verlauf der Spielzeit bewerten will, ist festzustellen, dass wir mit dem aktuellen Tabellenplatz zufrieden sein müssen. Schließlich sind wir in jede Begegnung ersatzgeschwächt gegangen und zwei von drei gewonnenen Kämpfen waren denkbar knapp. Dennoch ist der letzte Eindruck der stärkste: Durch die unnötige Niederlage gegen Brühl hat man sich die schöne Aussicht vermasselt, eventuell noch ein paar Runden nach oben zu „schielen“.